An diesem Wochenende nimmt die Serie A wieder ihren Betrieb auf. Das bedeutet, dass auch Österreichs Legionäre am Stiefel wieder ins Geschehen eingreifen.
Insgesamt tummeln sich heuer deren sechs im italienischen Oberhaus. Diese sowie einen weiteren, dessen Rückkehr in die Serie A kurz bevorstehen könnte, hat LAOLA1 unter die Lupe genommen.
Was ist von Arnautovic & Co. heuer zu erwarten? Welche Rolle werden sie bei ihren Klubs spielen? Diesen und weiteren Fragen gehen wir auf den Grund.
(Text wird unterhalb fortgesetzt)
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Stefan Posch
Am Standing von Stefan Posch beim FC Bologna wird sich voraussichtlich auch unter Neo-Coach Vincenzo Italiano wenig ändern. Der ÖFB-Teamspieler war in den letzen beiden Jahren ein Eckpfeiler bei den "Rossoblu", das wird er auch künftig sein.
Italiano hat Posch in den Tests jede Menge Spielzeit gegeben und vor allem wesentlich mehr als seinem mittlerweile 36-jährigen Konkurrenten Lorenzo De Silvestri. Neuverpflichtungen gab es auf seiner Rechtsverteidiger-Postion keine, es gab auch schlichtweg keinen Bedarf. Wenn Posch ausfiel oder die Form einmal schwankte, vertrat ihn De Silvestri grundsolide.
Die grandiose Vorsaison zu wiederholen, wird für den FC Bologna eine große Herausforderung. Denn mit Riccardo Calafiori (zu Arsenal) und Goalgetter Joshua Zirkzee (zu Manchester United) musste man die zwei größten Aushängeschilder ziehen lassen.
Die neu dazugeholten Martin Erlic (von Sassuolo als Ersatz für Calafiori), Jens Odgaard (von Alkmaar als Ersatz für Zirkzee) und Nicolo Cambiaghi (zuletzt von Atalanta an Lecce verliehen) müssen erst beweisen, dass sie es auch auf diesem Niveau können. Dazu kommt die Champions League als Zusatzbelastung - ein Umstand, mit dem man in Bologna noch relativ wenig Erfahrung hat. Wozu es in dieser Saison reicht, wird also auch davon abhängen, wie man die Belastungssteuerung gehandhabt bekommt.
Marko Arnautovic
Marko Arnautovic genießt bei Simone Inzaghi ob seiner individuellen Qualität und - man muss es leider sagen - trotz seiner Verletzungsanfälligkeit nach wie vor einen hohen Stellenwert. Der 35-Jährige ist immer für einen Geniestreich gut, weswegen Inzaghi einen Verbleib durchaus befürworten soll.
Ein Wechsel des Wieners, der an sich lieber bleiben würde, ist jedoch weiter nicht ausgeschlossen. Zuletzt meldeten mehrere Klubs Interesse an, u.a. Como, CFC Genoa und Roter Stern Belgrad.
Dennoch ist Arnautovic in der Hackordnung nach hinten gerutscht. Mit Mehdi Taremi (Porto) hat man einen starken Konkurrenten verpflichtet, ein weiterer Stürmer könnte zudem noch kommen. Dazu ist noch unklar, wie es mit den Leih-Rückkehrern Martin Satriano und Joaquin Correa weitergeht.
Im Vorjahr kam Arnautovic auf 1.149 Spielminuten für die "Nerazzurri", wobei er aber auch mehrere Wochen verletzt ausfiel. Aktuell sieht es danach aus, als würde er im kommenden Jahr ohne Verletzung auf eine solche Anzahl Minuten kommen.
Freuen durfte sich der 35-Jährige jedenfalls über den "Scudetto" sowie den Sieg in der Super Coppa. Die "Nerazzurri" sind auch heuer wieder der Topfavorit auf den Titel, wenngleich man beim Stadtrivalen und Vizemeister AC Milan mit Europameister Alvaro Morata, Emerson Royal (Tottenham) und Salzburgs Strahinja Pavlovic sowie Neo-Coach Paulo Fonseca ordentlich nachgerüstet hat, weitere Neuzugänge sollen noch kommen.
Der Weg zum Scudetto führt also jedenfalls über Mailand, wenngleich auch bei Juventus Turin und Atalanta Bergamo vieles stimmt, um vorne anzugreifen. Der große Favorit ist aber Inter.
Valentino Lazaro
Eine erfreuliche Entwicklung gibt es bei Valentino Lazaro zu beobachten. Der ÖFB-Legionär in Diensten des FC Turin hat sich beim "Toro", nach dem Abgang von Ricardo Rodriguez zu Betis Sevilla, auf der linken Seite festgespielt. Im abschließenden Test gegen den FC Metz gelang ihm sogar ein Tor.
Mit seinen Leistungen konnte er beim neuen Coach Paolo Vanoli also gleich Eindruck schinden und hat eine Duftmarke gesetzt. Torino suchte nämlich noch nach einem weiteren Spieler für die linke Außenbahn für das 3-5-2-System, und fand diesen kurz vor Liga-Start.
Borna Sosa wird für ein Jahr von Ajax Amsterdam ausgeliehen. Der Neue muss dann aber zunächst einmal an Lazaro vorbei, der seinen Platz vorerst gebucht hat.
Was ist von der Elf um Lazaro heuer in der Serie A also zu erwarten? Beim "Toro" weiß man das nie so genau. Der Juve-Stadtkonkurrent ist auch heuer eine kleine Wundertüte. In den letzten Jahren kratzte man beständig am internationalen Geschäft.
Mit Angreifer Che Adams und Innenverteidiger Saul Coco hat man sich zudem gezielt mit Qualität verstärkt. Es wäre also keine Überraschung, wenn der Sprung nach Europa heuer endlich glückt.
Matthias Braunöder
Como-Trainer Cesc Fabregas hält große Stücke auf den Ex-Austrianer. Unter dem früheren spanischen Star-Kicker blühte Braunöder im Frühjahr auf. Die Konsequenz daraus war, dass Como die Option zog und den U21-Teamspieler fest verpflichtete.
In der Vorbereitung konnte Braunöder überzeugen und sicherte sich auf der Doppelsechs seinen Platz neben Luca Mazzitelli. Mit dem um acht Millionen Euro von Fortuna Düsseldorf geholten Yannik Engelhardt gibt es aber ernstzunehmende Konkurrenz. Auch der Däne Oliver Abildgaard ist ein Kandidat, der auf Braunöders Platz spitzt.
Bitter war für Braunöder sogleich das erste Pflichtspiel der Saison, als man sich schon in der ersten Runde aus der Coppa Italia verabschieden musste. Gegen Sampdoria Genua unterlag man im Elfmeterschießen, Braunöder setzte seinen Versuch dabei an die Latte. Auf sein Standing bei Fabregas sollte sich dies aber kaum auswirken.
Zum Serie-A-Auftakt wartet mit Juventus Turin eine echte Prüfung, in der Braunöder seine Reife unter Beweis stellen kann. Die Anzahl seiner Einsatzminuten wird vor allem von einem guten Start abhängen. Kann der Burgenländer seine Leistungen aus der Vorbereitung bestätigen, ist ihm sein Platz nur schwer zu nehmen.
Der 22-Jährige läuft kommende Saison neben großen Namen auf. Como verstärkte sich u.a. mit Pepe Reina, Raphael Varane, Alberto Moreno und Andrea Belotti. Auf dem Papier gibt der Kader einiges her, ob man es auch umsetzen kann, steht aber freilich auf einem anderen Blatt. Gelingt dies aber, sollte Como mit den Abstiegsrängen nur wenig zu tun haben.
Michael Svoboda
Michael Svoboda ist zurück in der Serie A! Der 25-Jährige stieg mit dem FC Venezia nach zwei Jahren wieder auf, plagte sich voriges Jahr aber monatelang mit einer Knieverletzung herum. Ende Dezember gelang aber das Comeback und der Ex-WSG-Akteur ist seither wieder dick da.
Schon unter Aufstiegstrainer Paolo Vanoli (jetzt bei Torino) sicherte sich Svoboda rasch wieder einen Stammplatz, auch unter Eusebio Di Francesco ist dem nicht anders. Der gebürtige Wiener ist gesetzt.
Bei den Venedigern raufen insgesamt sechs Innenverteidiger um die Plätze in der Dreierkette. Svoboda ist aber neben Neuzugang Giorgio Altare der einzige mit Serie-A-Erfahrung, was Di Francesco zu schätzen wissen soll.
Für den FC Venezia steht eine herausfordernde Saison an, in welcher ein Kampf um den Klassenerhalt zu erwarten ist. Gegen die direkten Konkurrenten wie Empoli, Lecce und Parma brauchen die "Arancioneroverdi" voraussichtlich auch die eine oder andere Prise Fortune, um oben zu bleiben.
Franz Stolz
Im Blickpunkt der Öffentlichkeit stehen freilich zuvor genannten Namen, doch auch der frühere St. Pölten-Keeper Franz Stolz ist bei einem Serie-A-Verein aktiv. Beim CFC Genoa nimmt er seit Jahresbeginn die Rolle des vierten Keepers ein.
Dem wird auch heuer so sein, Stolz muss sich hinter Atalanta-Leihgabe Pierluigi Gollini, Nicola Leali und Daniele Sommariva anstellen. Sofern das Trio, was ihnen freilich zu wünschen ist, fit bleibt, wird es für Stolz schwer, es zumindest in den Spieltagskader zu schaffen.
Die Genuesen spielten als Aufsteiger eine solide Vorsaison und waren nie wirklich in Abstiegsgefahr. Dank eines starken Saisonendes gelang am Ende sogar noch Rang elf.
Zwar musste man Goalgetter Mateo Retegui gen Bergamo ziehen lassen, mit Vitinha von Olympique Marseille verpflichtete man aber potenten Ersatz. Auch die Zugänge von Koni De Winter (Juventus) und des Serie-A-erfahrenen Morten Thorsby (Union Berlin) verleihen dem Kader einen weiteren Qualitätsschub.
Damit stehen die Vorzeichen ganz auf eine ruhige Saison für den CFC Genoa, die im besten Fall einen Platz unter den besten Zehn zutage fördert.
Flavius Daniliuc
Über die Leihstation bei Salzburg noch auf den EM-Zug aufgesprungen, heißt der Alltag aktuell Serie B und US Salernitana. Wie lange dem noch so sein wird? Italo-Gazetten berichten von konkretem Interesse und bereits laufenden Verhandlungen mit Lazaro-Klub Torino, auch Como soll interessiert gewesen sein.
Damit besteht die realistische Chance, dass auch Daniliuc kommende Saison in der Serie A zu sehen sein wird.
Bei Torino, das ein 3-5-2-System praktiziert, ist man aktuell auf der Suche nach weiteren Innenverteidigern, da dort derzeit mit Coco, Masina und Sazanov nur deren drei etablierte zur Verfügung stehen.
Perr Schuurs ist nach Kreuzbandriss noch rekonvaleszent, der Niederländer gilt zudem als Abgangskandidat und wurde in der Vergangenheit bereits mit großen Klubs wie Inter, Arsenal und Newcastle in Verbindung gebracht.
Sollte der Wechsel von Daniliuc zur "Granata" aus Turin über die Bühne gehen, stehen die Chancen auf viele Einsatzminuten durchaus gut.
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